MENSCHENHANDEL, WAS IST DAS EIGENTLICH?
Deutschland ist das Bordell Europas. Und die Drehscheibe für Menschenhandel. Schätzungen zu Folge arbeiten mindestens 400.000 Frauen in der Prostitution in Deutschland. Über 90 % tun diese Arbeit nicht freiwillig. Und nur 1% der Opfer von Menschenhandel werden weltweit gerettet. Schätzungsweise nehmen täglich etwa 1,2 Millionen Männer den Dienst einer Prostituierten in Anspruch. Statistisch gesehen geht somit jeder 5 Mann zu einer Prostituierten. Schätzungsweise werden 14,6 Milliarden Euro jährlich in den deutschen Rotlichtvierteln umgesetzt. Das ist 10-mal so viel, wie die deutsche Musikindustrie.
Hinter den rot beleuchteten, scheinbar romantischen Fenstern der Bordelle leben misshandelte, erniedrigte und ausgebeutete Frauen, die oftmals kaum aus eigener Kraft einen Ausweg aus ihrer Situation finden können. Angst, Scham und Hoffnungslosigkeit tragen zu der hohen Dunkelziffer im Opferbereich bei.
Nur 1% der Opfer von Menschenhandel weltweit wird gerettet
(Quelle: UNDOC 2012, gemeinsam gegen Menschenhandel)
Laut Fachberatungsstellen gibt es ca. 400 000 Prostituierte in Deutschland
(Quelle: gemeinsam gegen Menschenhandel)
1,2 Mio Kunden nehmen in Deutschland pro Tag die Dienste einer Prostituierten an
(Quelle: gemeinsam gegen Menschenhandel)
Alle 30 Sekunden wird mind. eine Person Opfer von Menschenhandel
Das sogenannte Palermo-Protokoll der Vereinten Nationen (UN) von 2005 enthält die erste internationale rechtsverbindliche Definition von Menschenhandel.
Artikel 3 lit. a des Palermo-Protokolls definiert Menschenhandel als „Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen durch die Androhung oder Anwendung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung, durch Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit oder durch Gewährung oder Entgegennahme von Zahlungen oder Vorteilen zur Erlangung des Einverständnisses einer Person, die Gewalt über eine andere Person hat, zum Zweck der Ausbeutung.“
Menschenhandel besteht demnach aus drei Elementen:
- einer Aktion (z.B. Rekrutierung, Beförderung oder Beherbergung von Betroffenen)
- unlautere Mittel (z.B. Täuschung, Manipulation, Einschüchterung, Zwang)
- einer Ausbeutungsabsicht (z.B. Ausbeutung der Arbeitskraft, sexuelle Ausbeutung, Ausbeutung zur Begehung von Straftagen, Ausbeutung zur Bettelei, Organentnahme)
Wir von Hope setzen uns hauptsächlich für die Betroffenen von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ein, auch Zwangs- oder Armutsprostitution genannt.