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März

Triggerwarnung

Triggerwarnung: In dieser Geschichte geht es um sexuelle Übergriffe!

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Sehnsucht

Jeder Mensch trägt Sehnsüchte in sich – den Wunsch nach Freundschaften, nach innerer Ruhe oder nach Freiheit. Diese Sehnsüchte sind mehr als nur flüchtige Gedanken; sie sind tief verwurzelte Begierden, die unser Leben prägen. Sehnsucht ist ein Ausdruck unserer Träume und Wünsche, ein Spiegelbild dessen, was wir im Herzen ersehnen. Sie ist die Triebkraft, die uns vorantreibt, Ziele zu setzen und nach Erfüllung zu streben. Ohne Sehnsüchte würden wir stagnieren – ohne Richtung, ohne das Streben nach einem besseren Leben.

Doch es gibt auch Menschen, deren Sehnsüchte nicht nur in den Hintergrund rücken, sondern gänzlich unterdrückt werden. Frauen, die in der Zwangsprostitution gefangen sind, haben ebenfalls Sehnsüchte – nach Selbstbestimmung, nach Freiheit, nach Ruhe. Doch für sie bleiben diese Sehnsüchte oft unerreichbar. Sie stehen in starkem Gegensatz zu der brutalen Realität, in der sie leben.

Ich denke da zum Beispiel an Maria* aus Osteuropa. Sie träumt von einer blühenden Zukunft in Deutschland mit ihrem Traummann – fern von Armut, Leid und Hoffnungslosigkeit. Doch kaum in Deutschland angekommen, findet sie sich in einer erschreckenden Realität wieder: Sie muss sich prostituieren. Oder an Susi*. Sie sieht keinen anderen Ausweg, als ihren Körper zu verkaufen, um das Geld für die lebensnotwendigen Medikamente ihrer fünfjährigen Tochter aufzutreiben. In ihrem Heimatland reichen die Einkünfte oft nicht einmal für das Nötigste. Um nicht an dieser Realität zu zerbrechen, verdrängen viele Frauen ihre Wünsche und Träume, betäuben sie mit Alkohol und Drogen, damit die Sehnsucht nicht zu einem überwältigenden Schmerz wird.

Doch Gott ist die Antwort auf unsere Sehnsüchte. In seiner Liebe entfacht er das, was in diesen Frauen tief im Inneren verborgen ist: das Bedürfnis nach einem Leben in Würde, nach Freiheit und Frieden. Durch seinen Trost und seine Zuneigung erfahren sie, dass sie geliebt werden – bedingungslos und ohne Vorbehalte. Diese Liebe ist ein heilender Prozess, der ihnen hilft, sich selbst wiederzufinden und innere Ruhe zu entdecken. Sie lernen, erneut Vertrauen zu fassen – nicht nur in sich selbst, sondern auch in die Welt um sie herum. Gott gibt ihnen die Kraft, den Ausstieg aus der Prostitution zu wagen und die Hoffnung auf ein neues Leben zu ergreifen.

Aus aktuellem Anlass blicken wir gespannt auf unsere neue Regierung. Lasst uns gemeinsam für Weisheit bei unseren Politikern beten. Wir hoffen auf die Einführung des Nordischen Modells – das bedeutet: die Entkriminalisierung der Prostituierten, ein Sexkaufverbot, die Kriminalisierung aller Profiteure, den flächendeckenden Ausbau von Ausstiegshilfen und Schutzunterkünften für Betroffene sowie mehr Aufklärungs- und Präventionsarbeit (www.bundesverband-nordischesmodell.de).

*Name geändert