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Juni

Triggerwarnung

Triggerwarnung: In dieser Geschichte geht es um sexuelle Übergriffe!

Die Inhalte können belastend sein und starke Emotionen auslösen. Bitte lies nur weiter, wenn du dich dazu in der Lage fühlst oder sorge für Unterstützung, wenn du Hilfe benötigst.

Zuversicht

Zuversicht…was bedeutet Zuversicht? Im Duden wird die Zuversicht als ein „festes Vertrauen auf eine positive Entwicklung in der Zukunft, auf die Erfüllung bestimmter Wünsche und Hoffnungen“ beschrieben. Synonyme dafür wären: Glauben, Heiterkeit, Hoffnung, Lebensbejahung, Optimismus, Vertrauen…oh ich hatte absolut keine Zuversicht in meinem Leben. Ich habe nicht daran geglaubt, dass meine Zukunft sich positiv entwickeln würde und schon gar nicht, dass meine Wünsche und Hoffnungen in Erfüllung gehen. In mir war nichts als Leere, Schmerz und Hoffnungslosigkeit, viele viele Jahre meines Lebens. Hat man mir das angesehen? Nein. Ich habe auch die Psychiatrie nach fast 2 Jahren lächelnd verlassen und ihnen glaubhaft versichern können, dass ich mich nicht mehr umbringen möchte und nun Freude am Leben habe. Doch die hatte ich nicht. Immer noch umgab mich Dunkelheit. Und der Schmerz in mir, schnürte mir die Kehle zu. Ich war am Ertrinken und hatte einfach nur das eine Bedürfnis: Ich wollte gesehen, angenommen und geliebt werden.

Doch meine Kindheit war geprägt von Gewalt, Missbrauch und Mobbing. An einem Tag, als ich in die Schule ging, musste ich erfahren, dass Mobbing noch tiefer geht, als ich es bisher erlebt habe. Mir stellte sich ein Mädchen aus der 9 Klasse in den Weg und fragte lachend: „Bist du wirklich vergewaltigt worden?“ Ich stand wie unter Schock, sagte nichts und fragte mich: Woher weiß sie das? Sie fragte sichtlich amüsiert weiter: „Wer würde sowas hässliches wie dich vergewaltigen wollen?“ Der Schlag saß tief…wie ein Schwert bohrten sich diese Worte und das Lachen durch mein Herz und meine Seele schien zu erfrieren. Doch leider ist es nicht „nur“ bei diesen Worten geblieben. Ganz viele Schüler sprachen mich an, machten sich lustig und drohten mir mit einer „richtigen Vergewaltigung“. Ich glaube, dass wenige sich vorstellen können, was das für ein Schmerz auslöst und was für eine Panik man dadurch vor Teenagern (Schülern) bekommt. Einer Sache war ich mir nach meinem Schulabschluss sicher: NIE WIEDER, würde ich eine Schule betreten. Jahrelang lebte ich ohne Zuversicht, dass sich jemals etwas ändern wird in meinem Leben.

Doch Gott ist so viel größer als ALLES was wir uns vorstellen können. Er hat mich auf eine Heilungsreise tief in mein Herz mitgenommen und mich von ganz vielen Ängsten befreit. Als er mich dann eines Tages fragte, ob ich mit ihm (im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit von Hope) in die Schule gehen werde, antwortete ich mutig mit „Ja!“. Ich war voller Vertrauen, dass ER mit mir geht und es diesmal ganz anders wird. Und ich durfte Wunder erleben. Es war, als würde ich in eine andere Welt, eine ganz andere Realität hineingehen. Da stand ich nun, vor der Klasse, vor all den Teenagern und redete mit ihnen über die Loverboy-Masche, über sexuellen Missbrauch und was es heißt, Grenzen zu setzen. Ich durfte ihnen Wert zusprechen und ihnen Zuversicht für ihre Zukunft schenken. Denn ganz ehrlich? Meine Hoffnung in Jesus wurde nicht enttäuscht und meine Zukunft hat sich ganz anders entwickelt, als ich es jemals erwartet hätte. Er gibt mir Zuversicht für mein weiteres Leben und ich liebe es inzwischen, in die Schulen zu gehen. Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Geschichte neue Zuversicht schenken durfte und wünsche dir, dass du all das Gute entdecken darfst, das Gott für dein Leben vorbereitet hat. Und selbst wenn du es jetzt gerade nicht sehen kannst, möchte ich dir hoffnungsvoll zusprechen: Bleib zuversichtlich.