Hope Kalender 2025

Februar

Triggerwarnung

Triggerwarnung: In dieser Geschichte geht es um sexuelle Übergriffe!

Die Inhalte können belastend sein und starke Emotionen auslösen. Bitte lies nur weiter, wenn du dich dazu in der Lage fühlst oder sorge für Unterstützung, wenn du Hilfe benötigst.

Ich war noch so klein, erst vier Jahre alt - und ich dachte: „die dürfen das“. Meine Kindheit war von sexuellem Missbrauch geprägt. Der Missbrauch endete erst, als einer der beiden Täter aus dem Bekanntenkreis bei einem Verkehrsunfall verstarb. Für mich war es damals, als ob er die gerechte Strafe bekam und ich jetzt vergessen durfte.

Doch das Erlebte hatte Folgen! Bereits sehr früh hatte ich mehrere ungesunde Männerfreundschaften. Ich rutschte in die Punkszene ab, war rebellisch und verbittert.  Es begann eine Odyssee von einem Psychologen zum Nächsten, bis ich mit 18 Jahren für drei Monate in eine psychosomatische Klinik ging.  Dort endlich konnte ich zulassen, meine Vergangenheit anzuschauen und den Heilungsweg mit Traumatherapien zu beginnen, der Jahre dauern sollte.

In den Jahren der Aufarbeitung lernte ich durch Freunde Jesus kennen. Er war meine beste Therapie und half mir auf dem schmerzhaften Weg der Heilung: wenn meine Vergangenheit wieder einmal über mich hereinbrach, konnte ich zu ihm fliehen. Durch Jesus konnte ich all die Bitterkeit und Rebellion, all die Wut und die Scham loslassen. Ich konnte vergeben und musste keine Last mehr mit mir tragen. Ich sagte zu Gott: „Wenn du der Gott des Himmels und der Erde bist und du mich tatsächlich geschaffen hast, dann musst du doch in der Lage sein mein Leben ab jetzt komplett zu verändern.“ Und das tat er.

Jesus sprach in einer Nacht durch die Geschichte des kleinen Holzstamms zu mir.

Der kleine Holzstamm fragte sich: Wer bin ich denn? Ich bin nur aus einem einfachen Holz geschnitzt, was bin ich schon?
Der kleine Holzstamm hatte große Zweifel und verglich sich immer wieder mit anderen Edelmetallen, die viel wertvoller waren als er.


Doch eines Tages bebte die Erde und ein reißender Strom kam und riss alles mit sich. Der kleine Holzstamm wurde von den reißenden Wassermassen erfasst. Während alle anderen Edelmetalle versanken und auf dem Grund liegen blieben, wurde der kleine Holzstamm von der Strömung mitgetrieben und schwappte an die Wasseroberfläche. Er war froh, in all dem Chaos, vom Wasser getragen zu werden und zu leben.

Aber er war verzweifelt und dachte: Oh, wie komme ich hier nur wieder heraus? Hier gehöre ich doch gar nicht hin. Ja okay, ich treibe an der Wasseroberfläche, ich kann atmen und ich darf die Sonne sehen. Aber ich werde bestimmt mit der Zeit von dem Wasser ganz morsch.

Doch was zerrte denn da so an ihm?

Inmitten dieser Zweifel begriff der kleine Holzstamm plötzlich, dass er mehr als nur ein altes Treibholz war. Denn es hielt sich jemand an ihm fest, der verzweifelt versuchte nicht unterzugehen. So wurde der kleine Holzstamm zum Lebensretter. Er wusste: Ich bin aus einfachem Holz geschnitzt, doch Gott sieht mehr als nur das Holz.  Gott sieht die Fähigkeit, die in mir steckte, die Fähigkeit zu tragen und zu retten.

Nun verstand ich! Er sieht mehr in mir - er befähigt mich - er wird da sein, wenn das Wasser kommt und er trägt mich, wenn es tief wird.  Ich weiß nicht, wie der morgige Tag wird oder wie die Zukunft aussieht, aber ich weiß nun: ich kann schwimmen.

 

Es wird davon ausgegangen, dass 98 % der Frauen, die in Deutschland in der Prostitution tätig sind, dazu gezwungen werden. Menschenhandel ist das weltweit am schnellsten wachsende kriminelle Gewerbe. Die Einnahmen werden auf 133 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Weltweit sind schätzungsweise 50 Millionen Menschen von Menschenhandel betroffen.

Um dem entgegenzutreten, setze ich mich für die unbezahlbare Würde aller Frauen ein.

Heute begleite ich Frauen auf ihrem Heilungsweg und darf erleben, wie Frauen und Kinder in ihre eigene Freiheit zurückfinden. Wie ich, dürfen auch sie, ganz neu erleben, dass in ihnen eine Fähigkeit steckt von der sie noch gar nichts wissen.

Unsere Mission ist es, Menschen aus der Abhängigkeit in ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit zu begleiten, sie zu ermutigen und ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Meinem Gott ist einfach nichts unmöglich.

Glaubst du, dass Gott Fähigkeiten in dich hineingelegt hat, von denen du noch gar nichts weist?